Die Kosten eines Plattformlifts

Was Sie über Preise und Fördermöglichkeiten wissen sollten

Call to actionAlternate CTA
Eine Frau sitzt im Rollstuhl und fährt von der Plattform des Plattformlifts runter. Die Kosten eines Plattformlifts variieren stark.

HAMBURG LIFTE INFORMIERT

Was kostet ein Plattformlift?

Wenn es um barrierefreies Wohnen geht, ist ein Plattformlift häufig eine sinnvolle Investition. Doch viele Interessenten fragen sich: Mit welchen Kosten muss ich rechnen? Welche Faktoren beeinflussen den Preis? Und gibt es finanzielle Unterstützung? In diesem Beitrag erfahren Sie alles über die Kosten eines Plattformlifts und wie Sie die Anschaffung finanzieren können.

Überblick: Was kostet ein Plattformlift?

Die Kosten für einen Plattformlift können je nach Modell, Ausstattung und baulichen Gegebenheiten stark variieren. In der Regel bewegen sich die Preise für einen Plattformlift zwischen 8.000 und 25.000 Euro. Einfache Standardmodelle für gerade Treppen im Innenbereich sind dabei am unteren Ende der Preisskala angesiedelt, während individuelle Lösungen für komplexe Treppenkonstruktionen oder Außenbereiche deutlich teurer sein können.

Entscheidende Preisfaktoren bei der Anschaffung eines Plattformlifts

1. Art der Treppenkonstruktion

  • Gerade Treppen: Die kostengünstigste Variante, da eine einfache Schienenkonstruktion ausreicht.
  • Kurvige Treppen oder Wendeltreppen: Erfordern maßgefertigte Schienensysteme, was die Kosten erhöht.
  • Mehrere Etagen: Jede zusätzliche Etage bedeutet längere Schienen und damit höhere Materialkosten.

2. Einbauort und Umgebungsbedingungen

  • Innenbereich: Standardmodelle sind in der Regel günstiger.
  • Außenbereich: Wetterfeste Materialien und spezielle Schutzvorkehrungen erhöhen den Preis.
  • Bauliche Anpassungen: Müssen Wände verstärkt oder andere bauliche Änderungen vorgenommen werden, entstehen Zusatzkosten.

3. Plattformgröße und Tragfähigkeit

  • Standardgröße: Für die meisten Rollstühle ausreichend und preislich günstiger.
  • Sondergrößen: Breitere oder längere Plattformen für spezielle Rollstuhlmodelle bedeuten höhere Kosten.
  • Erhöhte Tragfähigkeit: Modelle mit besonders hoher Traglast (über 300 kg) sind teurer.

4. Zusatzausstattung und Komfortfunktionen

  • Automatische Klapp- und Ausfahrmechanismen
  • Fernbedienungen oder Smartphone-Steuerung
  • Besondere Sicherheitsfeatures
  • Designoptionen und Farbvarianten
  • Spezielle Halterungssysteme

5. Installation und Montage

Die Montagekosten machen einen erheblichen Teil des Gesamtpreises aus und variieren je nach:

  • Komplexität der Installation
  • Notwendigen baulichen Anpassungen
  • Regionalen Unterschieden bei den Handwerkerkosten

Laufende Kosten für Wartung und Betrieb

Neben den Anschaffungskosten sollten Sie auch die laufenden Kosten berücksichtigen:

  • Stromkosten: Mit etwa 30-50 Euro pro Jahr relativ gering.
  • Wartungskosten: Eine jährliche Wartung kostet zwischen 150 und 300 Euro.
  • Reparaturkosten: Ein guter Wartungsvertrag kann unerwartete Reparaturkosten minimieren.
  • Versicherung: Eventuell Erhöhung der Hausratversicherung für den Wertgegenstand.

Fördermöglichkeiten und Finanzierungshilfen

Die gute Nachricht: Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, finanzielle Unterstützung für einen Plattformlift zu erhalten:

1. Pflegekasse und Krankenkasse

Wenn eine Pflegebedürftigkeit vorliegt (Pflegegrad), übernimmt die Pflegekasse unter Umständen bis zu 4.180 Euro für wohnumfeldverbessernde Maßnahmen. In manchen Fällen beteiligt sich auch die Krankenkasse an den Kosten.

2. KfW-Förderprogramm “Altersgerecht Umbauen”

Die KfW-Bank bietet zinsgünstige Kredite oder Zuschüsse für barrierefreie Umbauten an. Im Rahmen des Programms “Altersgerecht Umbauen” können bis zu 6.250 Euro Zuschuss pro Wohneinheit beantragt werden.

3. Steuerliche Absetzbarkeit

Die Kosten für einen Plattformlift können unter bestimmten Voraussetzungen als außergewöhnliche Belastungen oder haushaltsnahe Dienstleistungen steuerlich geltend gemacht werden.

4. Landesspezifische Förderprogramme

Viele Bundesländer bieten eigene Förderprogramme für barrierefreie Umbauten an. Informieren Sie sich bei Ihrer Landesbank oder beim zuständigen Sozialamt.

5. Stiftungen und Wohlfahrtsverbände

In Härtefällen helfen manchmal auch Stiftungen oder Wohlfahrtsverbände wie die Caritas oder die Diakonie mit finanzieller Unterstützung.

Kosten sparen beim Kauf eines Plattformlifts

Mit diesen Tipps können Sie die Kosten für Ihren Plattformlift optimieren:

  • Mehrere Angebote einholen: Vergleichen Sie Preise und Leistungen verschiedener Anbieter.
  • Gebrauchtmodelle in Betracht ziehen: Ein generalüberholter Plattformlift kann bis zu 50% günstiger sein.
  • Fördermittel kombinieren: Oft lassen sich verschiedene Förderungen miteinander kombinieren.
  • Auf unnötige Extras verzichten: Überlegen Sie, welche Funktionen Sie wirklich benötigen.
  • Wartungsvertrag abschließen: Langfristig können Sie mit einem guten Wartungsvertrag Reparaturkosten sparen

Fazit: Eine Investition in Lebensqualität und Selbstständigkeit

Die Anschaffung eines Plattformlifts ist mit erheblichen Kosten verbunden, stellt jedoch für viele Menschen eine wichtige Investition in ihre Selbstständigkeit und Lebensqualität dar. Durch die Nutzung von Fördermöglichkeiten und eine sorgfältige Planung können die finanziellen Belastungen deutlich reduziert werden.
Bevor Sie sich für ein bestimmtes Modell entscheiden, empfiehlt es sich, eine umfassende Beratung durch einen Fachbetrieb in Anspruch zu nehmen. Dieser kann nicht nur die baulichen Gegebenheiten beurteilen, sondern Sie auch bei der Beantragung von Fördermitteln unterstützen.